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Fachinformationen

Auswahlkriterien

Heizkessel und Abgasanlage passen zusammen!

Obwohl dies selbstverständlich sein sollte ist es leider nicht immer gegeben. Immer wieder kommt es vor, dass der Heizungsbauer vor vollendeten Tatsachen steht: Der vom Bauherrn gewünschte Wärmeerzeuger kann nicht eingebaut werden, weil die vorhandene Abgasanlage nicht geeignet ist oder – noch schlimmer – keine vorhanden ist.
Deshalb sollten Sie sich etwas Zeit für die nachfolgenden Fragen nehmen und dann in Abstimmung mit Ihrem Architekten/Planer und dem für Sie zuständigen Kaminkehrermeister die für Sie optimale Abgasanlage aus unserer Übersicht wählen.

1. Welcher Brennstoff soll verwendet werden?
  • Gas, Heizöl, Pellets oder
  • Holz, Kohle (Festbrennstoffe)
2. Welche Heiztechnik soll eingesetzt werden?
  • Zentralheizung mit Brennwerttechnik Öl-, Gas- oder eventuell auch Pelletskessel mit bewusster Kondensation der Abgase zur Erhöhung des Wirkungsgrades.
  • Zentralheizung mit Niedertemperaturtechnik Heizöl-, Gas- oder Pelletskessel mit niedriger, meist gleitend geregelter Heizwassertemperatur.
  • Einzelöfen (Kachelofen/offener Kamin/andere Heizöfen) Festbrennstofföfen mit generell höherer Abgastemperatur. Je nach Ausführung können raumluftabhängige oder unabhängige Wärmeerzeuger eingesetzt werden.
3. Woher kommt die nötige Verbrennungsluft?

Moderne Wärmeerzeuger (auch Einzelöfen) funktionieren raumluftunabhängig, d.h. sie holen die nötige Frischluft nicht aus dem Raum, sondern durch den Kamin direkt aus dem Freien.

4. Welche Abgasanlage soll eingebaut werden?

Für Zentralheizungskessel – egal ob für Brennwertgeräte oder für Niedertemperaturkessel – und unabhängig von Ihrer Brennstoffwahl – ist keramin FB die ideale Lösung, auch für den raumluftunabhängigen Betrieb.
Für Einzelöfen mit Festbrennstoffbefeuerung ist VENUS plus FB die passende und zugleich preiswertere Lösung für den raumluftunabhängigen Betrieb.

5. Und zuletzt: Welcher Querschnitt ist der richtige?

Die Wahl des richtigen Querschnitts ist genauso wichtig, wie die Entscheidung für das richtige Kaminsystem.
Für Öl-, Gas- und Pelletskessel passt beim Ein- und Zweifamilienhaus in der Regel ein Durchschnitt von 12 cm. Dieser Querschnitt hat sich als ideal erwiesen, denn damit behalten Sie die Möglichkeit der freien Auswahl aus mehreren hundert Heizkesseln. Bei größeren Heizleistungen erstellen wir für Sie gerne eine EDV-Querschnittsberechnung.
Der zweite Kamin ist häufig für den Kachelofen vorgesehen. Dafür ist VENUS plus FB mit einem Durchschnitt von 18 cm passend.
Soll ein offener Kamin angeschlossen werden, so muss der Querschnitt des Kamins mindestens 25 cm betragen (Voraussetzung: 10 m wirksame Höhe, max. 0,5 qm Feuerraumöffnung).

Die folgende Matrix gibt Ihnen einen schnellen Überblick und soll Ihnen die Auswahl des für Sie am besten geeigneten Systems erleichtern.

Die Anforderung der EnEV nach luftdichten Außenhüllen neuer Wohnhäuser bringt regelmäßig ein früher unbekanntes Problem: Durch die dichte Außenhülle kommt nicht genügend Frischluft ins Haus und der Ofen erhält zu wenig Sauerstoff. Eine saubere und damit umweltschonende Verbrennung ist unmöglich.

Sichere Luftversorgung
Die sichere Luftversorgung des Ofens kann auf verschiedene Arten erfolgen. Gemeinsam ist allen Varianten die Versorgung des Ofens durch einen direkt ins Freie mündenden Kanal oder Schacht. Möglich sind: Horizontale Kanäle in oder unter der Decke und vertikale Schächte, die häufig im Kamin integriert sind.

Arten von Öfen
Gute Öfen haben heute grundsätzlich einen Anschluss-Stutzen für externe Zuluft. Allerdings ist nicht jeder Ofen mit Zuluft-Anschluss für echte raumluftunabhängige Betriebsweise zugelassen und geeignet.

Öfen mit Zuluft-Anschluss und Bauaufsichtlicher Zulassung
Öfen mit Zulassung sind typgeprüft und haben die erforderliche Dichtheit gegenüber dem Aufstellraum nachgewiesen. Sie sind für echtes raumluftunabhängiges Heizen konzipiert. • Die Luftzufuhr durch geeignete Kaminsysteme, wie Venus plus FB und Venus keramin FB, ist uneingeschränkt möglich.

Öfen mit Zuluft-Anschluss, ohne Bauaufsichtliche Zulassung
Öfen ohne Zulassung für raumluftunabhängige Betriebsweise sind nicht ausreichend dicht und entnehmen daher dem Raum Verbrennungsluft. Deshalb sind diese Öfen grundsätzlich als raumluftabhängig einzustufen.

Die Luftzufuhr durch geeignete Kaminsysteme, wie Venus plus FB und Venus keramin FB, ist prinzipiell möglich, allerdings ist die Herstelleranleitung des Ofens zu beachten. Zusätzlich gelten alle Einschränkungen für raumluftabhängige Betriebsweise.

Einfluss von Wohnraum-Lüftungs- anlagen
Mechanische Lüftungsanlagen sollen für den vorgeschriebenen Luftwechsel im Gebäude sorgen und den Wärmeverbrauch reduzieren. Der gleichzeitige Betrieb einer Lüftungsanlage und eines raumluftunabhängigen Ofens mit Zulassung erfordert keine besonderen Maßnahmen. Allerdings darf im Raum kein größerer Unterdruck als 8 Pa gegenüber dem Freien sein.
Beim gleichzeitigen Betrieb eines raumluftabhängigen Ofens mit einer Lüftungsanlage sind folgende Voraussetzungen zu beachten:

  • Die Lüftungsanlage darf nicht mehr als 4 Pa Unterdruck im Haus erzeugen.
  • Bei zu großem Unterdruck muss ein Unterdruckwächter die Lüftungsanlage sicher abschalten.
  • Eventuell ist zusätzlich eine Überwachung der Abgasseite des Ofens erforderlich.

Einfluss von Dunstabzugshauben
Dunstabzugshauben können, entsprechend Ihrer Bauart, im Umluft- oder im Fortluftbetrieb arbeiten. Bei Fortluftbetrieb ist eine ausreichende Versorgung des Raumes mit Frischluft aus dem Freien zu garantieren. Möglich ist das Kippen eines Fensters (Überwachung durch Fenster-Kippschalter) oder eine spezielle Zuluftversorgung für den Dunstabzug. Ein Sicherheitsschalter zur Abschaltung des Gerätes bei zu hohem Unterdruck im Raum ist in jedem Fall erforderlich. Problemlos ist der Umluftbetrieb. Da er keinen Einfluss auf die Druckverhältnisse im Raum hat sind keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich.

 

Empfohlene Kaminsysteme

Grundsätzlich empfiehlt sich der Einbau eines Kaminsystems, das für raumluftunabhängige Betriebsweise geeignet ist. Venus plus FB und Venus keramin FB sind solche Systeme. Durch die spezielle Ausbildung der Mantelstein-Geometrie haben wir die Eckkanäle so vergrößert, dass vertikale Zuluft-Schächte in optimaler Größe integriert sind. Für raumluftunabhängige Öfen ist das die ideale Voraussetzung. Damit hält man sich für die Zukunft alle Möglichkeiten offen.

Für Zimmeröfen (Scheitholz, o. Ä.)
Egal ob Kachelofen oder Kaminofen, Öfen die für die Verbrennung von Scheitholz vorgesehen sind, erzeugen relativ viel Abgas mit hoher Temperatur. Dafür ist Venus plus FB die erste und preis- günstigere Wahl. Bei einer wirksamen Kaminhöhe von 7 bis 10 m ist in der Regel eine lichte Weite von 18 cm passend.

Für Pelletsöfen
Da diese Öfen relativ wenig Abgas mit niedrigeren Temperaturen haben, empfehlen wir dafür ausschließlich unser Kaminsystem Venus keramin FB mit WG3-Klassifizierung. Bei einer wirksamen Kaminhöhe von 7 bis 10 m ist in der Regel eine lichte Weite von 12 oder 14 cm passend.

Kamin mit Multifunktionsschacht
Der zusätzliche Schacht ist die kürzeste Verbindung vom Keller/ Installationsraum zum Dach. Er kann für Kabel und Rohre, z. B. von Solar- oder PV-Anlagen verwendet werden. Auch für den nachträglichen Einbau!

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Die ideale Lösung beim konzentrischen Kaminsystem:
Im geschlossenen Kreislauf wird die Verbrennungsluft zum raumluftunabhängigen Ofen geführt und die Abgase werden sicher abtransportiert.
Zimmeröfen im Gebäude mit luftdichter Außenhülle
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Der Wunsch nach mehreren Öfen in einem Gebäude geht oft einher mit der Frage der Mehrfachbelegung von Kaminen (Schornsteinen). Der hauptsächliche Grund dafür sind die Kosten, aber auch die Platzersparnis kann ein Thema sein.

Die Mehrfachbelegung eines Kamines erfordert eine detaillierte Planung und einen Bemessungstechnischen Nachweis. Wir beraten Sie gerne.
Grundsätzlich zu unterscheiden sind die beiden Anwendungsfälle mit raumluftunabhängiger bzw. raumluftabhängiger Betriebsweise. Eine Mischung der beiden Varianten ist nicht zu empfehlen.
Heizkessel und offen zu betreibende Feuerstätten erfordern generell einen eigenen Kamin.

Raumluftabhängige Betriebsweise Bay. Feuerungsverordnung (11.11.2007)
Mehrere Feuerstätten dürfen an einen gemeinsamen Schornstein, an eine gemeinsame Abgasleitung oder an ein gemeinsames Verbindungsstück nur angeschlossen werden, wenn:

  • durch die Bemessung und die Beschaffenheit der Abgasanlage die Ableitung der Abgase für jeden Betriebszustand sichergestellt ist,
  • eine Übertragung von Abgasen zwischen den Aufstellräumen und ein Austritt von Abgasen über nicht in Betrieb befindliche Feuerstätten ausgeschlossen sind,
  • die gemeinsame Abgasleitung aus nichtbrennbaren Baustoffen besteht oder eine Brandübertragung zwischen den Geschossen durch selbsttätige Absperrvorrichtungen oder andere Maßnahmen verhindert wird.
  • Die Betriebssicherheit von raumluftabhängigen Feuerstätten darf durch den Betrieb von Raumluft absaugenden Anlagen nicht beeinträchtigt werden.

Dies gilt als erfüllt, wenn:

  1. ein gleichzeitiger Betrieb der Feuerstätten und der Luft absaugenden Anlagen durch Sicherheitseinrichtungen verhindert wird,
  2. die Abgasabführung durch besondere Sicherheitseinrichtungen überwacht wird,
  3. die Abgase der Feuerstätten über die Luft absaugenden Anlagen abgeführt werden oder
  4. anlagentechnisch sichergestellt ist, dass während des Betriebs der Feuerstätten kein gefährlicher Unterdruck entstehen kann.

Empfehlung für Raumluftabhängige Betriebsweise (Bild 1)

  • Maximal 3 Einzelraum-Feuerstätten
  • Möglichst für gleiche Brennstoffe
  • Nur Feuerstätten mit Naturzug
  • Zeitbrandfeuerstätten die bestimmungsgemäß nur mit geschlossenen Feuerraumtüren betrieben werden dürfen
  • Möglichst nur eine Feuerstätte je Geschoß
  • Minimaler Unterdruck im Raum: 4 Pa (Sicherheitseinrichtung!)
  • Wirksame Kaminhöhe über dem obersten Rauchrohranschluss: 3 m, besser 4 m
  • Zuluftversorgung über Zuluftleitung
  • Bemessungstechnischer Nachweis erforderlich

 

Raumluftunabhängige Betriebsweise nach Bauaufsichtlicher Zulassung Z-7.1-3331 (Bild 3)

  • Maximal 3 handbeschickte Einzelraum-Feuerstätten für Scheitholz und Einzelraum-Feuerstätten für Pellets
  • Nur Feuerstätten mit Naturzug
  • Maximale Heizleistung je Feuerstätte: 15 kW
  • Kamin und Feuerstätten müssen sich in der gleichen Nutzungseinheit befinden
  • Nur eine Feuerstätte je Geschoß
  • Minimaler Unterdruck im Raum: 8 Pa (Lüftungsanlage)
  • Wirksame Kaminhöhe über dem obersten Rauchrohranschluss: 4 m
  • Fußausbildung: Siehe Bild 2
  • Bemessungstechnischer Nachweis erforderlich

 

Hinweis:
Üblicherweise steht zum Zeitpunkt des Rohbaus nicht fest, welche Öfen künftig eingebaut werden sollen.
Wir empfehlen daher einen bemessungstechnischen Nachweis mit Musteröfen und in der Baubeschreibung einen entsprechenden Hinweis auf die eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten.

mehrfachbelegung_kamin
Bild 1: Übersicht  Mehrfachbelegung in raumluftabhängiger Betriebsweise
mehrfachbelegung_kamin_unabhaenig
Bild 2: Fußausbildung Mehrfachbelegung in raumluftunabhängiger Betriebsweise
2013_keramin_fb_schnitt_mehrfachbelegung
Bild 3: Übersicht Mehrfachbelegung in raumluftunabhängiger Betriebsweise